Der virtuelle Seitensprung

Der virtuelle Seitensprung – Die neue und moderne Art fremdzugehen

Der virtuelle Seitensprung bezeichnet einen Austausch von Intimitäten auf kommunikativem Wege. Ein reales körperliches Zusammensein gibt es dabei nicht. Ein anderes Synonym für diese Art von Fremdgehen lautet Cybersex. Während noch vor einigen Jahren ausschließlich das Telefon oder der Brief als Verständigungsmittel verwendet wurden, nutzt man heute bevorzugt das Internet und hier insbesondere die E-Mail oder den Chat.

Den meisten Menschen, die auf virtuellem Wege fremdgehen, kommt es auf die Befriedigung ihrer sexuellen Neigungen an. Gar nicht so selten passiert es allerdings, dass es im Wege der Kontaktaufnahme zu Missverständnissen kommt. Respektive, dass sich einer der Seitensprung-Partner von dieser Beziehung zu viel verspricht. In der Anbandelung des Seitensprung-Verhältnisses gehen die Beteiligten nämlich unterschiedlich vor.

Sind beide Seiten lediglich auf sexuelle Absichen aus, werden sie sich schnell einig. Man tauscht zeitnah intime Fotos oder Filme aus, telefoniert eventuell. Nach der Beendigung des Seitensprungs geht jeder der Beteiligten seinen realen Akivitäten nach. Findet die Kontaktaufnahme außerhalb von Erotik-Chats statt, wird der Suchende seine Fühler zunächst vorsichtig ausstrecken. Beispielsweise schreibt er gezielt Personen an, die ihm aufgrund ihres Namens oder des veröffentlichten Profils als Zielperson geeignet erscheinen. Reagiert der oder die Angeschriebene, kann sich ein unverfängliches Online-Gespräch entwickeln.

Moralisch vertretbar?

Nicht selten kommt es zum Austausch persönlicher Daten, wobei diese nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen müssen. Der nach dem virtuellen Seitensprung Suchende vertieft sich in den Part des Zuhörers, Lesers beziehungsweise Beraters. Besonders Frauen glauben dann häufig, dass hinter diesen Online-Gesprächen ein tatsächliches Interesse an ihrer Person besteht. Sie fühlen sich geschmeichelt und verstanden. Erst später sendet der Suchende eindeutige Bilder und fordert sein Gegenüber zu ähnlichen Aktionen auf.

Weshalb es zu virtuellen Seitensprüngen kommt, lässt sich begründen. In der realen Beziehung fehlt es an Kommunikation. Wenngleich sich die fremdgehenden Partner in Sicherheit wiegen, fliegen viele dieser Online-Beziehungen auf. Weil der Partner früher nach Hause kommt, weil eine E-Mail nicht gelöscht wurde oder eine anzügliche Datei auf dem Computer gespeichert ist. Die Entschuldigung lautet dann, der Seitensprung wäre nicht so schlimm, da real nichts passiert ist.

Dabei ist real sehr viel passiert. Die Partner haben nicht erkannt, dass es innerhalb der Beziehung Probleme gibt. Das Vertrauen zum Partner wurde gebrochen. Nun muss eine Entscheidung herbeigeführt werden.

Sofern die hintergangene Seite mit dem Seitensprung umgehen kann, mag ein klärendes Gespräch die Beziehung wiederherstellen. Sollte sie dabei ihre Lust auf Cybersex entdecken, weshalb sollten nicht Beide virtuelle Seitensprünge begehen?